Bericht von Hartmut Janke
Oldtimertreffen in Gundelfingen a.d. Donau (nordöstlich von Ulm)
Vom 7.8 bis zum 14.8.2017 nahm ich erstmals an einem Oldtimertreffen teil. Angemeldet hatte ich unsere Ka8, die erst in den 80er Jahren als Retro-Flieger in jahrelanger Arbeit von Vereinskameraden gebaut wurde: „Damals flog uns das Sägeblatt unserer Bandsäge in der Villinger Werkstatt um die Ohren. Ich konnte gerade noch rufen: werft euch auf den Boden!“, erinnert sich Hermann Berger, der auch 50 Stunden mitarbeitete. Außerdem nahm ich noch meine Lo 100 im Maßstab 1:3 mit, um beim Flugtag ein paar Kunstflugeinlagen beizusteuern.
Beide Flieger befanden sich in bester Gesellschaft –
UL-Schleppmaschine Dynamic; Pitts – Doppeldecker mit 260 PS für Kunstflugvorführungen, K3 mit V-Leitwerk und nur 10 m Spannweite – Erstflug, neu aufgebaut nach 40 Jahren Dornröschenschlaf; meine Lo 100 für Modell-F-Schlepp und Kunstflug; unsere Ka 8 als echter Oldtimer mit dem jüngsten Baujahr; ein perfekt renovierter Spatz; ein Falke – TMG-Oldtimer „for ever young“ wie in allen Vereinen auch.
Die Ka6 gehört, wie auch die Ka3, Wolfgang Schäffler, dem überaus rührigen und Gastfreundschaft ausstrahlenden Organisator des Oldtimer-Treffens. Es passt zu ihm, dass er sein Prachtstück den jungen Piloten des Vereins zur Verfügung stellt – hier gecoacht von Fluglehrer Matias Schulz, der während der gesamten Woche überaus kompetent und stets konstruktiv für den Flugbetrieb verantwortlich war. Danke, Wolfi und Schulle – ihr ward ein super Team!
Am Abend des ersten Tages gab es ein einmaliges Naturschauspiel am Himmel gratis dazu: die partielle Mondfinsternis, direkt über dem Vereins-Campingplatz und noch bei Selfie-tauglichen Dämmerlicht, was bei Mondfinsternissen äußerst selten ist.
Der Bergfalke war aus Müllheim im Markgräfler Land angereist. Martina konnte mit Karl, dem Weihe–Piloten, einen oldtimergerechten Fluglehrerinnen-Checkflug abnehmen.
Zwei hervorragend renovierte Weihe-Exemplare. Die hintere D-8239 hat einen unglaublichen Flug überstanden: Karl Bauer aus Waiblingen flog 1959 mit ihr den Höhenweltrekord an der Teck, er kurbelte in einem Gewitter auf 9665 m bei einem durchschnittlichen (!) Steigen von 25 m/s. Ernst Jachtmann erflog mit einer Weihe–50 1943 an der Ostsee im Hangaufwind einen Dauerweltrekord von über 55 Stunden.
Luftaufnahmen:
Unsere Ka 8 fühlte sich offensichtlich auch in der Luft der bayrischen Provinz Schwaben sehr wohl und absolvierte mit insgesamt fast 8 Flugstunden die längsten Flüge als Youngster der ausgesprochen netten, hilfsbereiten und recht internationalen Oldie-Gesellschaft.
Motorflug:
Abschließendes Highlight am Tag nach dem großen Flugtag am Sonntag (s. letzte Segelflug-Luftaufnahme) war die Besichtigung des 15 km entfernten Schlosses von Dillingen aus der Vogel- und Froschperspektive.
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