Segelfliegen in Donaueschingen: erfüllendes Hobby für Jung und Alt

Ein Artikel von unserem Pressewart für die Tageszeitung.

Hier der Link zu dem Artikel im Südkurier

Nur Fliegen ist schöner! Das dachten sich Alison und ihr Vater Tony, die sich zusammen mit Zachary (16), Phillip (16) und Julian (17) letztes Jahr ihren Traum vom Fliegen verwirklicht haben.Zusammen mit den schon flugerfahrenen über 10 Mitgliedern der Jugendgruppe der LSB (Luftsportvereinigung Schwarzwald-Baar) begannen sie 2012 ihre Segelflugausbildung unter Anleitung der ehrenamtlichen Fluglehrer des Vereins und wurden allesamt schon in ihrer ersten Saison “flügge”: zwei Fluglehrer bescheinigten ihnen ihre Alleinflugreife und sie sie durften erstmals eigenverantwortlich eine kurze Platzrunde steuern. Diese sogenannte A-Prüfung gehört für jeden Hobby-Piloten zu den großartigsten Erlebnissen seines Fliegerlebens. Unvergesslich bleibt das Gefühl, mit eigenem Geschick unter Ausnutzung der Kräfte der Natur abzuheben und kilometerweit zu gleiten. Und dabei alle Flugzustände und das Fluggerät sicher zu beherrschen!

Vorausgegangen ist eine gewissenhafte Schulung unter den Fittichen der erfahrenen Fluglehrer. Henry Blum, Leiter der Segelflugabteilung und seit Jahrzehnten Fluglehrer, ist begeistert vom Teamgeist speziell der Jung-Piloten, die 2012 zusammen etwa 1000 Starts hingelegt haben. Hinzu kommen bei den Älteren sportliche Erfolge, die in der über 70-jährigen Vereinsgeschichte einmalig sind: 5 LSBler gehören zu den 6 schnellsten Europäern im Segelflug 2012. Hinzu kamen 8 Streckenrekorde mit je über 1000 km. Am 4. August 2013 gewannen Achim Hirt und Tobias Breithaupt aus Donaueschingen den renommierten Klippeneck-Wettbewerb. Henry Blum wurde am Vortag Tagessieger auf Deutschlands höchst gelegenen – und sonnigsten! – Segelfluggelände.

Was macht diesen etwas anderen Vereinssport so einzigartig?

Segelfliegen ist zunächst wie viele andere Sportarten Mannschaftssport. Auf einen Piloten in der Luft kommen 3 bis 5 Helfer am Boden. Und dort zeigt sich, was Zuverlässigkeit und Verantwortung bedeutet: beim Windenstart oder Flugzeugschlepp hängt jeder Segelflieger zunächst am Seil des Vereinskameraden, bevor er selbständig auf Thermiksuche geht und nunmehr von Sonne, Wind und Wolken getragen wird. Für junge Menschen, die bereit sind, sich der Spannung zwischen Freiheit und Verantwortung auszusetzen, gibt es wohl nur wenige ähnlich erfüllende Freizeitaktivitäten.

Im Zentrum der Ausbildung steht das Thema “Sicherheit”. Die Risiken sind bekannt und grundsätzlich recht gut beherrschbar, wenn überall die in der Luftfahrt üblichen hohen Standards eingehalten werden. Entscheidend sind aber immer die Selbstdisziplin des Piloten und die regelmäßige Übung im Umgang mit den Gegebenheiten von Natur und Technik.

Ist Segelfliegen ein Luxus-Sport? In Donaueschingen ist der Beitrag äußerst (Flug)schüler-freundlich gestaltet, da in der monatlichen “Flatrate” von derzeit 61 € die vielen kurzen Platzrunden, die ein Anfänger wieder und wieder üben muss, eingeschlossen sind. Manch einer gibt mehr Geld für sein Handy aus. Schon während der Ausbildung sind im zweiten Jahr Stundenflüge im Einsitzer in der Thermik über der Baar die Regel. Wenn nach etwa drei Jahren die Segelflugzeug-Lizenz erworben wird, winken ausgedehnte Streckenflüge von Wolke zu Wolke, wie zuletzt beispielsweise nach Wien oder auch einmal an die Cote d’Azur. Ambitionierte Vereinsmitglieder gehen mit modernen Hochleistungsseglern “auf Strecke”, die mit einer Gleitzahl von ca. 1 : 50 mühelos 1000 Meter Höhe in 50 km Distanz umwandeln können und zudem noch – für den Fall der Fälle – über ein Klapptriebwerk verfügen. Wer es lieber gemütlich mag, kommt aber auch in Flugplatznähe mit ausgedehnten Thermikflügen im Himmel über der eigenen Heimat auf seine Kosten. Für derartige Gastflüge stehen die erfahrenen Piloten des Vereins bei schönem Wetter gerne zur Verfügung. Interessenten brauchen nur bei der Flugleitung des Motorflugplatzes anzufragen und werden dann an die Segelflieger auf der Wiese hinter der Asphaltpiste weiter vermittelt.

Hartmut Janke, Pressewart der LSB (Luftsportvereinigung Schwarzwald-Baar)

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4 Kommentare:

  1. Schön Hartmut, weiter so……

  2. Oliver Schönle

    Auch die Hutmode der Segelflieger hat sich verbessert 😉

  3. Klasse Hartmut!
    Hoffentlich bekommst du den Artikel in die Presse.

  4. daumen hoch!

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